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Real Madrid

 

 

 

Madrid Futbol Club (1902-1920)

Eine Geschichte, die am 6. März 1902 begann, als ein Interessenverband, den "Madrid Futbol Club" gründete. Das erste Stadion, wenn man von einem solchen sprechen konnte, lag zwischen einer Rennbahn und einer Stierkampfarena. Der erste Trainer wurde am 22.3.1902 mit dem Engländer Arthur Johnson gestellt. Schon am 15. April trat das Team zum ersten Mal im spanischen Pokal an. Das erste Derby gab es am 13. Mai 1902 in Madrid. Damals verloren die Madrilenen allerdings 1:3. Das damalige Team spielte unter sehr bescheidenen Bedingungen. Dennoch sammelte der Klub seine ersten Trophäen in der Zeit zwischen 1904 und 1908, als der Klub vier Mal in Folge den Spanischen Pokal gewann. Die erste internationale Begegnung gegen Sport de Paris am 23.10.1905 endete mit einem 0:0.

Santiago Bernabéu sollte den relativ unbekannten Fußballclub Madrids weltweit berühmt machen. Der damalige König Alfonso XIII. war ein regelmäßiger Besucher der Spiele und verlieh dem Verein am 29.6.1920 den königlichen Ehrentitel (real = königlich). So wurde aus dem "Madrid Futbol Club" "Real Madrid".

Beginn einer Ära (1921-1939)

Ende der 20er Jahre hängte Santiago Bernabéu seine Fußballschuhe an den Nagel, um Klubsekretär zu werden. Sein erster Transfer, den Bernabéu tätigte, war, als er 1930 den damals besten europäischen Torhüter Ricardo Zamora für eine damals unvorstellbare Summe von 150.000 Peseten (ca. 900 Euro) von Espanyol Barcelona zu Real holte. Dieser gewann zweimal die Trophäe des besten Torwarts der Liga, eine Trophäe, die später seinen Namen erhalten sollte. Der während der WM '34 in Italien zum besten Spieler der Welt gekührte Zamora gehörte noch zwei weitere Jahre zum Kader Real Madrids, dem weitere Stars wie Ciriaco, Luis Regueiro und Quincoces (1930-41) angehörten, der 1931 und 1933 die ersten 2 Meisterschaften der Klubgeschichte einfuhr, sowie 1934 und 1936 die spanischen Pokale Nummer 6 und 7 gewann. 1931 gewann Real Madrid seine erste Meisterschaft gar, ohne ein einziges Spiel verloren zu haben.

Die Vision des Don Santi (1941-1953)

Der 13. Juni 1943 war ein denkwürdiger Tag in der Geschichte Real Madrids. In einer Partie des spanischen Pokals schlugen die Madrilenen Barcelona mit 11:1! Am 15.9.1943 trat "Don Santi" sein Amt als Präsident bei Real Madrid an, das er 35 Jahre lang inne haben sollte. Mit ihm begann eine neue Ära bei Real Madrid. Zu "Don Santi's" Vision gehörte nicht nur ein Stadion, sondern vor allem ein international herausragendes Team.

Das weiße Ballett (1954- 1959)

Um den Argentinier Di Stefano bildete sich in dieser Zeit mit den Verpflichtungen von Paco Gento (1953) und dem Argentinier Hector Rial (1954), wenig später dem Ungar Ferenc Puskas (1958) und dem Franzosen Raymond Kopa (1956) der besten Sturm der Welt. Mit Einführung des Europapokals 1954 beherrschte das Real Madrid der 50er Jahre, das auch unter den Namen "das weiße Ballett" berühmt war, den Rest Europas. Es gewann 5 Europapokale in Folge, ein Rekord, den bis heute noch keine Mannschaft erreichen konnte. Den Höhepunkt dieser beeinduckende Serie bildete das Europacupfinale am 18.5.1960 in Glasgow. Es war eines der ersten Fußballspiele, das live im Fernsehen übertragen wurde. Es gilt noch heute als bestes und torreichstes Europacupfinale. Real besiegte Eintracht Frankfurt mit 7:3.

"Madrid Ye-Ye" (1961-1970)

Auch nach dem Weggang Di Stefanos beherrschte das Real Madrid der 60er Jahre vor allem die spanische Liga als es von 65-69 noch weitere vier Male die Meisterschaft holte.

Das Ende einer Ära (1971- 1980)

Während der 70er Jahre gewann Real Madrid 5 Meisterschaften und 5 spanische Pokale. Auf internationaler Bühne blieb der Klub allerdings weit hinter den Erwartungen zurück. Die Stars Santillana, Remon, Camacho, Juanito und Stielike sollten dem Klub lange treu bleiben. Am 2. Juni 1978 trat Santiago Bernabéu von der Bühne des Lebens ab. Der 83-jährige Bernabeu hinterließ u.a. ein Stadion, das seinen Namen trägt und einen weltberühmten Klub Real Madrid.

Die Generation des „Geyers“ (1981- 1990)

Anfang der 80er Jahre begann eine Epoche der "Quinta del Buitre“, wie die Stars um Michel Gonzalez, Manolo Sanchis und Rafael Martin Vazquez genannt wurden. Anführer und Namensgeber dieser neuen Generation war Spaniens bester Fußballer, Emilio Butraguño, wegen seiner Torgefährlichkeit nur kurz „El Buitre“, der Geyer genannt wurde. Mit ihm entstand ein neuer Mythos bei Real Madrid. Diese Generation, zu der später noch Stars wie Bernd Schuster, Rafael Gordillo, Paco Buyo, Jorge Valdano sowie „Hugol“ Sanchez dazustießen gewann zweimal in Folge den UEFA-Cup (1985, 1986) und holte zwischen 1980 und 1990 fünfmal die Spanische Meisterschaft sowie viermal den spanischen Pokal. 1990 stellte die Mannschaft gar einen Rekord auf. Unter dem schottischen Coach John Toshak gewann Real die Meisterschaft mit sagenhaften 107 Toren in 38 Spielen.

Zwischen Schulden und Triumphen (1991-2000)

Das letzte Jahrzehnt des Jahrtausends begann traurig, als am 2.April 1992 Juan Gomez „Juanito“ bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. 1992 verpflichtete Real Madrid einen 15-jährigen Jungen, praktisch von der Straße weg, als Stadtrivale Atletico seine Jugendabteilung geschlossen hatte: Raúl Gonzalez Blanco.

Nur 2 spanische Meisterschaften und einen Pokal in den 90ern war entschieden zu wenig für den Renomierklub, zumal der Erzfeind FC Barcelona das Jahrzehnt dominierte. 9 Trainer kamen und gingen, auch dem deutschen Trainer Jupp Heynckes half der Sieg in der Champions Leage nicht, der vierte Platz in der Liga reichte nicht aus. Eine Woche später wurde er gefeuert. Der Präsident Lorenzo Sanz und sein Vorgänger Ramon Mendoza bewiesen wenig Geduld mit den Trainern. In ihrer Amtszeit, von 1985-2000 wechselte der Trainer 17 Mal. Diese Zeit war geprägt von sehr vielen Wechseln und gigantischen Transfersummen.

Rückkehr zu alter Größe

Real Madrid beginnt das neue Jahrhundert, wie es das Alte verlassen hatte. Mit einer starken Mannschaft, die Fußball zum Genießen bietet, und das Stadion wieder füllt, auch wenn der Tabellenletzte zu Gast ist. Das Bernabéu ist wieder eine kaum einnehmbare Festung, eine Torfabrik, wie in den 50er/ 60ern und Ende der 80er Jahre.

Rekorde

 

FIFA Hall of Fame:

Als erster und einziger Fußballklub in FIFA's Hall of Fame: "Bester Club des Jahrhunderts". (11.12.2000)



Klubrekorde:

 

 

Joël Vermeulen / Carlo Lech